Leadership

Das Positive im Ausnahmezustand finden

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24. März 2020
Lesedauer: 2 Minuten

Etwas eigentlich Unvorstellbares ist Realität geworden: Das öffentliche und großteils das wirtschaftliche Leben stehen still. Auf den Straßen, in den meisten Betrieben, in der Politik. Spät, in manchen Regionen zu spät, hat man sich der Realität der Mathematik und exponentieller Funktionen stellen müssen, die für uns Menschen mit dem Hausverstand allein nicht mehr erfassbar sind.

 

Wichtig ist nun, dass die verordneten, notwendigen Maßnahmen rasch und konsequent umgesetzt und eingehalten werden. Dann wird das auch schneller und mit weniger menschlichem Leid bewältigt werden. Dabei sind aber auch unsere europäischen Nachbarn wichtig. Nur wenn deren Systeme ebenfalls stabil bleiben, wird die Mobilität von Menschen und Gütern wieder funktionieren. Ohne dies ist an eine Rückkehr zu funktionierenden Wirtschafts- und Sozialstrukturen noch länger nicht zu denken.

 

Den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft in dieser schwierigen Situation direkt zu erleben, dürfte eine der wichtigen positiven Erfahrungen sein. Man darf dankbar sein für diesen großen Einsatz, der von den Menschen – zum Beispiel im Gesundheitswesen, in der Lebensmittelversorgung, Sicherheit etc. –, Unternehmen und Politikern geleistet wird. So werden wir diese Krise meistern und auch einiges lernen. Es zeigen sich immer Dinge, die in der Zukunft eventuell anders oder besser organisiert werden können.

 

Jetzt zeigt sich auch, wie wichtig es ist, mit Unschärfen und Überraschungen umgehen zu können. Führungsqualitäten werden vor allem dann sichtbar, wenn in einer unübersichtlichen Lage mit wenig Informationen trotzdem mitunter mutig Entscheidungen getroffen werden. Sich immer wieder flexibel an neue Fakten anpassen zu können, vorwärts zu gehen und damit Sicherheit zu geben.

 

Der auf solche Situationen zwangsläufig folgende Neustart bringt Chancen, mit dem Gelernten auch zu wachsen. Altes über Bord zu werfen und gänzlich neu zu denken. Neue Sichtweisen zu unserem persönlichen Leben und Glück zu entdecken, zum Sinn und Nutzen von Organisationen und Unternehmen, und wie wir das Potenzial der gemeinsamen Wirkung auch in Zukunft als Region nutzen. Dazu müssen wir bereits jetzt unsere Kommunikation zwingend auf positive Beispiele umstellen. Denn die gibt es! Das macht die nötige Energie frei, auch aktuelle Probleme zuversichtlich zu meistern. Angst ist ein Virus, und der Virus ist in Wirklichkeit damit auch unsere Angst.

 

Deshalb mein Appell: Denken wir neben den Schwierigkeiten vor allem an die Chancen dieser Krise. Wir zeigen aktuell wieder einmal, wie eine ganze Region – Menschen, Unternehmen und die Politik – gemeinsam Großartiges schaffen. Das nenne ich Standortqualität, die sich gut anfühlt.

 

Passen Sie auf sich auf, und bleiben Sie gesund!